gefördert vom Bundesforschungsministerium (BMBF)
Ansprechpartner: Dr. Herbert Juling
Die Terrakotta-Krieger von Lintong (China) sind archäologische Funde, die eine Fassung (Bemalung) aus natürlichen organischen Polymeren mit und ohne Farbpigmenten tragen. Diese Farbschichten beginnen sich bei Austrocknung sofort von der Oberfläche abzurollen.
Die zentrale Frage hinsichtlich einer Konservierung bestand darin zu klären, inwieweit Konservierungsstoffe den Porenraum dieser Lackschichten erreichen können.
In rasterelektronenmikroskopischen Aufnahmen wird deutlich, dass die Lackschichten eine mikrofeine Porenstruktur aufweisen. Die Durchmesser der Einzelporen überschreiten nur selten 0,5 µm, wobei das Maximum der Porenradienverteilung bei ca. 0,1 µm liegen dürfte. Die Poren sind blasenartig und erscheinen im mikroskopischen Bild geschlossen. Es ist aber auch ein feines porenverbindendes Mikrorissnetzwerk erkennbar, in das das Behandlungsmittel eindringen kann. Festigende Substanzen, wie z.B. Polyurethan, sind allerdings nur in der Lage, in Fehlstellen und größere Risse einzudringen, dort aber durch Verklebung die gewünschte Wirkung zu entfalten.
Es stand für längere Versuchsreihen in Deutschland Originalmaterial aus den Ausgrabungen zur Verfügung. Dieses wurde in intensiver Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe 'Angewandte Optik' der Universität Oldenburg, die mit Hilfe laserinterferometrischer Messungen kleinste Verformungen durch Klimawechsel in einer Simulationskammer erfassen konnten, untersucht.